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„Heisses Pflaster“

Weshalb Expats in Basel zuweilen schwer Anschluss finden…

M.Lei. / JoW . – Es ist ein Dauerthema bei den Social Media Plattformen von http://www.savoirfaire-basel.com/ : Wie fühlt es sich an, als „Expatriate“ in die neue Arbeitswelt und im sozialen Milieu sich zurecht zu finden? Und was bietet dieser Zielgruppe die Region Nordwestschweiz, insbesondere Basel-Stadt und Baselland sowie das angrenzende Fricktal und Solothurnische? Die Meinungen sind geteilt, wie vier Expertinnen in einem Artikel der BZ bestätigen – Quelle: http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/basel-stadt/weshalb-expats-in-basel-so-schwer-anschluss-finden-126530876

artikel-arbeitswelt-shotDas Theater-Basel arbeitet derzeit an einem Stück mit Titel „Expats, Eidgenossen in Shanghai“. Viele Beteiligte sind selber Expats, wie etwa Eva Böhmer. Sie ist im Juli 2013 nach Basel gezogen. Basel wirkt für Eva Böhmers klein. „Aber Basel bietet erstaundlich viel für seine Kleinheit, das gibt’s in dieser Form in Deutschland nicht“, wird sie zitiert. Auch die Vielseitigkeit und Vielfalt, aber auch die grossen Unterschiede im Bevölkerungsmix der Stadt Basel werden von ihr geschätzt.

Das „Expat-Syndrom“

Viele Expats finden sich schnell zurecht in der Region Nordwestschweiz, nicht wenige aber haben es schwer in Basel Anschluss zu finden. Woher das kommt? Aus der Sicht der Expats liegt es daran, dass die Einheimischen Basler sich wohl ihren Freundeskreis vor dem 20. Altersjahr aneignen und ihn dann auch geschlossen halten. So bleiben die Expats eher unter sich und haben selbst eher einen multinationalen Bekanntenkreis, der ihnen nicht besser hilft sich zu integrieren. Dies bestätigen auch einige Studien (vergleiche: https://savoirfairebasel.wordpress.com/2013/04/02/das-expat-syndrom/ und https://savoirfairebasel.wordpress.com/2013/03/18/expats-in-der-schweiz-potenziale-erkennen-bilateral/ )

3x4LogoEdibe Gölgeli SP- Politikerin die selbst kurdisch- türkische Wurzeln hat, bestätigt die Aussagen. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Integration von Migranten. Aus ihrer Sicht, sind nicht hauptsächlich die Zuwanderer Schuld sondern die Einheimischen. Man würde die Expats nicht eingliedern wollen, und so bleiben sie unter Gleichgesinnten. Denn es gäbe nicht nur jene Expats die sich oberflächlich mit Basel auseinander setzen, wird sie in der BZ zitiert. Die Mehrheit von ihnen würde sich sehr gerne integrieren, doch der von Kindheit an fester Freundschaftskreis der Einheimischen lässt dies oft nicht zu. Studien belegen jedoch, dass nur beidseitige Annäherung gelingt (https://savoirfairebasel.wordpress.com/2013/03/18/expats-in-der-schweiz-potenziale-erkennen-bilateral/ ) und die „Expat-Community“ gleichermassen sich vor einer „Ghettoisierung“ selbst schützen muss.

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pdf-Download: expats.integration

Expat“ – eine nicht immer beliebte Bezeichnung

Der etablierte Ausdruck „Expat“ stösst übrigens nicht überall auf Anklang. „Ich hasse den Ausdruck Expats“ sind die Worte von der Integrationsbeauftragten Nicole von Jacobs. Denn die sogenannten Expats sind grösstenteils keine typischen „Arbeits-Nomaden“ und wollen in Basel bleiben. Sie sind qualifizierte ausländische Fachkräfte. Nicole von Jacobs meint, es stehe nicht schlecht um den Integrationsprozess und man muss auch die Expats verstehen, denn es ist für keinen leicht von einem auf den anderen Tag sein Land zu verlassen um in einem anderen arbeiten zu können.

Eine Podiumdisskussion mit Titel «Moderne Nomaden» sorgte für viele Kommentare. Die meisten die sich anschliessend in einem Forum an der Diskussion beteiligten, waren „Einheimische“. Da kein Einheimischer in der Panel-Runde «Moderne Nomaden» vertreten war, kam oft der Vorwurf, die Expats würden die Mängel der Integration zu oft auf die Einheimischen schieben.

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